Kritik anhand Ironie oder Satire ist in der türkischen Sprache bzw. in deren Literatur nicht selten. Große Popularität erleben daher Stand-Up-Künstler durch ihre mündliche Performanz, besonders durch ihre verbal ironische Literatur. Doch die türkischen LeserInnen als Zielgruppe tolerieren eine ironische Äußerung als Kritik eher dann, wenn sie auf Individuen zielt. Eine ironische/satirische Darstellung der ‚Eigengruppe‘ wurde Jahrhunderte lang nach dem Sprichwort „Kol kırılır, yen içinde kalır“, was so viel wie ‚Der Arm bricht, er bleibt jedoch im Ärmel versteckt‘ heißt, abgelehnt. Jede Kritik oder jede Ironie wurde/wird als ein Verrat stigmatisiert. StudentInnen des Fachbereichs der Vergleichenden Literaturwissenschaft in Eskişehir erkennen nach einer intensiven Lektüre in der Fremdsprache die kritische Intention der deutschsprachigen AutorInnen. Doch sie können nicht richtig einordnen, warum eine Person oder Literat sich über die eigene Gesellschaft aber auch über den eigenen Staat kritisch äußern kann. Den türkischen Lernern fehlt aber auch der kulturelle Hintergrund für die Erkennung und Bewertung der kritischen Absicht. Um diese Feststellung zu konkretisieren, sind zwei kurze Geschichten bzw. essayartige Erzählungen “Des Schweizers Schweiz” und „Wie deutsch sind die Deutschen“ von Peter Bichsel analysiert worden. Anhand von Übungstexten der StudentInnen des Fachbereichs der Vergleichenden Literaturwissenschaft möchte ich im Rahmen dieses Referats meine Behauptung veranschaulichen und begründen.
Benzer Makaleler | Yazar | # |
---|
Makale | Yazar | # |
---|