Dass jeder neue literarische Text entweder von seinen Vorgängern inspiriert oder eine Reproduktion derer ist, wird nach heutiger Ansicht in Fachkreisen als Tatsache anerkannt. Auch die Kinokunst stand schon immer in engem Zusammenhang mit der Literatur. Literarische Werke haben immer wieder als Inspiration gedient, Literatur wurde verfilmt oder das kunstvolle Szenario ähnelt dem im literarischen Text. Angeregt durch die Literatur schuf auch das Kino seine eigene Gattung. Vor allem in den 1960er - 1975er Jahren dominierten Melodramen das Yeşilçam Kino. Das 1973 beim 10. Antalya Altın Portakal Film‘ Festival preisgekrönte Melodrama “Hayat mı Bu?” von Hamdi Değirmencioğlu und die Sage der Gebrüder Grimm „Die zwei gleichen Söhne“ weisen Ähnlichkeiten auf. Die Sammlung „Deutsche Sagen“ ist das zweite große Werk der Brüder Grimm und erschien 1816 und 1818 in zwei Bänden. Sie umfasst 585 Sagen aus dem gesamten deutschen Sprachraum. Die Sage über König Pippin den Jüngeren / III. Pippin (714-768), einer historischen Person, befindet sich an 441. Stelle des Werks. Ausgehend von seinem Leben wird eine Stiefmutter-Figur gezeichnet, die das archetypisch-negative Prinzip des Mutterkomplexes darstellt. In dieser deutschen Volkssage wird die Figur der Stiefmutter auf eine ganz besondere Art verbildlicht und weist mit der Stiefmutter Figur im Drehbuch von Değirmencioğlu, das im Jahre 1972 für Das Yeşilçam-Kino geschrieben wurde, Ähnlichkeiten auf. In dieser Studie wurde versucht, die Sage von den Gebrüdern Grimm „Die zwei gleichen Söhne“ und das Drehbuch von Hamdi Değirmencioğlu mit dem Titel „Hayat mı Bu?“ durch die Intertextualitätstheorie zu untersuchen.
Field : Eğitim Bilimleri; Sosyal, Beşeri ve İdari Bilimler
Journal Type : Uluslararası
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